Gute Nacht Carpe diem
Mit ein paar Planen ausgerüstet, mache ich mich noch einmal auf den Weg nach Wolfsburg.
Um den Winter sicher zu überstehen, bekommt Carpe diem eine Zudecke.
Gute Nacht Carpe diem.
Wir sehen uns im neuen Jahr …
Mit ein paar Planen ausgerüstet, mache ich mich noch einmal auf den Weg nach Wolfsburg.
Um den Winter sicher zu überstehen, bekommt Carpe diem eine Zudecke.
Gute Nacht Carpe diem.
Wir sehen uns im neuen Jahr …
Heute soll sich zeigen, ob der Lagerbock die Carpe diem tragen kann.
Die Bauweise mit den 2 Lenkkurbeln hat zwischenzeitlich bei mehreren Clubkollegen für Skepsis gesorgt.
Nachdem alle anderen Boote aus dem Wasser sind, wird Carpe diem als letztes an den Haken genommen. So soll genug Zeit bleiben, den Lagerbock an die Rumpfform anzupassen.
Wir richten den Bug in Richtung der beiden höheren Stützen aus. Bei jedem anderen Schiff würde das vermutlich passen. Nicht so bei Carpe diem. Der extrem breite und flache Bug möchte auf den niedrigeren Stützen liegen.
So müssen wir das Schiff noch einmal anheben und um 180° drehen.
Mit ein paar Hölzern unterm Kiel passt der Rumpf perfekt auf das Gestell. Eine zu lange Stütze muss noch kurzerhand mit der Flex bearbeitet werden und das Schiff liegt.
Auch der kurze Weg zum endgültigen Stellplatz lässt sich mit den Kurbeln recht einfach zurücklegen. Während John Deere und Oli langsam schieben, lassen sich die vorderen Räder unerwartet einfach auf Kurs bringen.
Das Winterlager ist erreicht:
Schon im letzten Winter hatte ich mir einen Lagerbock auf 4 Rädern besorgt, der seine besten Tage schon seit längerer Zeit hinter sich hatte.
Auf beiden Seiten mit einer Kurbel versehen (von denen eine abgebrochen ist) lassen sich alle 4 Räder lenken – mit Muskelkraft.
Der Plan war, die langen Sommerabende im Heimathafen zu nutzen, um den Bock ordentlich aufzubereiten. Daraus wurde leider nichts, da Carpe diem die wenigste Zeit dort lag.
So wurde es am Ende der Saison mal wieder hektisch und es blieben nur wenige Stunden, um ein paar Töpfe Farbe zu verschmieren und die Überführung nach WOB vorzubereiten.
Dank Uwes Schweisskünsten ist auch die 2. Lenkkurbel wieder einsatzbereit.
Mit Dirks Hilfe geht’s erneut auf die Straße und der Bock reist nach Wolfsburg. Ob Carpe diem darauf Platz findet, bleibt vorerst ein Geheimnis.
Die Passage bis Rühen bietet keine Besonderheiten. Also muss das Essen dem Tag die Würze geben.
Als ich festmache, tröpfelt es etwas. Als ich fest gemacht habe, öffnet der Himmel die Schleusen (daran sollte Wusterwitz sich mal ein Beispiel nehmen)
Also her mit dem würzigen Essen. Aber doch nicht so! Das Pesto, das ich an die Nudeln gebe, hat den Namen Spicy mehr als verdient.
Obwohl ich heute nicht weit fahren möchte, lichte ich den Anker am Vormittag. Eine gute Entscheidung. Vor Schleuse Hohenwarthe darf ich 2,5 Stunden warten.
Wegen der Sperrung in Wusterwitz, fährt kaum ein Berufsschiff. Erst ein Fahrgastschiff der weißen Flotte erlöst mich auf seiner Schleusentour. Wenigstens ist der Trog auch frei und es kann direkt weiter gehen.
Die Nacht verbringe ich an Liegestelle Bülstringen, obwohl der ölige Geruch der Algen im Kanal keine Freude ist 🙁
Ich lasse den Tag ruhig angehen. Die Maschine bekommt etwas Öl und die Welle und das Ruder bekommen ihr Fett.
Als ich den Anker lichte, tröpfelt es etwas. Genau das richtige Wetter für einen kurzen Ausflug mit Landgang.
Ich fahre nach Burg und mache schon nach ca. 30 Minuten die Leinen am Sportboot-Liegeplatz fest. Mit dem Fahrrad erkunde ich den Ort …
… und besorge ein paar Bratwürstchen für den Grill am Abend, die ich nicht brauchen werde.
Schon gegen Mittag bin ich wieder unterwegs zurück zum Niegripper See um den Anker wieder fallen zu lassen.
Vorher mache ich noch einen Abstecher in den alten Kanal und genieße die Natur.
Vor Anker mache ich den Schlauch klar. An Land wartet ein Eiskaffee und später eine Currywurst und gutes Köstritzer.
Aus der Reise gen Osten wird nix. Schleuse Wusterwitz ist gesperrt.
Das schränkt die Möglichkeiten doch sehr ein. Ich fahre trotzdem erstmal weiter in östliche Richtung.
Am Schiffshebewerk Rothensee mache ich Pause. Genau zur richtigen Zeit, um eine Talfahrt von Land aus zu beobachten.
Die Trogbrücke ist frei. Ich kann die Elbe ohne Wartezeit überqueren. Vor Schleuse Hohenwarthe darf ich dafür eine Stunde liegen, bevor ein Ausflugsdampfer und ein Sportboot von unten kommen. Als die Zwei ausfahren, schaltet die Ampel dann wenigstens sofort auf grün und der Schleusenwärter gibt mir über Funk Bescheid, dass er mich einzeln schleust. – In so einer großen Schleuse ein eher seltenes Vergnügen.
Als Tagesziel habe ich mir den Niegripper See ausgesucht. Da ich eh nicht viel weiter komme, kann ich wenigstens etwas Natur am Kanal genießen.
Bei etwas Wind lasse ich den Anker fallen und genieße die Ruhe. Der Tag verabschiedet die Sonne mit leichtem Regen …
Da ich Carpe Diem noch nicht reisefertig gemacht habe, fahre ich am Vormittag in unseren Hafen zurück. Ich bunkere Trinkwasser und besorge noch etwas Proviant.
Dann geht es los. Grobe Richtung Osten. Ziel unbekannt.
Die erste Etappe endet in Haldensleben. Von hier könnte ich zur Elbe absteigen oder weiter gen Osten fahren. Der Pegelstand der Elbe macht mir allerdings keinen Mut.
Morgen geht’s weiter gen Osten …
Gegen Nachmittag mache ich mich auf den Weg nach Wolfsburg. Ich plane morgen nochmal für ein paar Tage Richtung Osten zu fahren.
Im Hafen angekommen, werde ich von ein paar Clubkollegen mit einem kühlen Fläschchen Bier begrüßt.
Nach einer guten Currywurst von unserem Hafenwirt mache ich am späteren Abend zusammen mit Ralph die Leinen los. Wir fahren ca. 3 km nach Westen und machen an der Liegestelle am Bahnhof fest.
In einer Wolfsburger Kneipe treffen wir Olli, der mit seinem Boot zur Spätschicht gefahren war und ebenfalls am Bahnhof festgemacht hat.
Einige Gläser Bier später, macht Ralph sich allein auf den Weg zurück zum Hafen. Olli und ich haben unsere Kojen ja rechtzeitig in Reichweite gebracht.
Beim Abendessen hat Wolfgang für mich Kontakt zu einem Polsterer und Planenmacher hergestellt.
Er sieht sich das Verdeck an und sagt zu, die offenen Nähte zu reparieren und alle Nähte zu überarbeiten.
Kurzerhand wirft Carpe diem alle Verdeckteile von sich.
Nur gute 24 Stunden später ist das Verdeck genäht, gereinigt und imprägniert und befindet sich wieder an Ort und Stelle.
Mit dem Auto fahre ich nach Hause und lasse den Urlaub mit dem Inner Circle im Känguruh ausklingen.
Bis bald Carpe diem …